Geschichte des SV Rheinkraft Ginderich 1926 e.V.

 

Der Fußball hielt nach dem 1. Weltkrieg, wie in vielen anderen Ortschaften, auch in Ginderich Einzug. Im Frühjahr 1926 traf man sich an der Alte Schule mit „ 9 Männern“ um endlich einen ordentlichen Verein zu gründen. Man einigte sich auf den Namen DJK Ginderich. Zum 1. Vorsitzenden wurde Peter Janssen bestimmt.

Die Suche nach einer geeigneten Sportanlage war nicht einfach. Durch Vermittlung des damaligen Kaplans gelang es „Ottens Weide“  zu pachten. Das 1. Spiel fand zur Kirmes 1926 statt. Es waren ca. 200 Zuschauer erschienen und die Begeisterung schlug hohe Wellen. Gegner bei diesem historischen Spiel war die Elf aus Kevelaer.

Wer Fußball spielen wollte musste zu dieser Zeit schon Opfer bringen. Er musste sich ein Trikot anschaffen, sich die Schuhe besorgen und den Vereinsbeitrag von monatlich 50 Pfennig bezahlen. Ein Training war damals noch unbekannt, man traf sich abends zum Spiel auf ein Tor.

Sportlich begann man in der B-Klasse. 1929/30 erreichte man die A-Klasse und 1930/31 die Gau-Klasse. Das Interesse der Gindericher Jugend war so groß, dass man 1927 bereits mit der Bildung einer 2. Mannschaft begann. Die großen Entfernungen zu den Auswärtsspielen wurden damals mit dem Fahrrad bzw. Lieferwagen vorgenommen.

Der Spielbetrieb kam im Jahre 1931 zum Erliegen. Wenig später wurden die DJK Vereine verboten. Kurz nach dem Kriegsende 1946 drängten die Gindericher Sportler wieder zu einem Spielbetrieb. In der Gaststätte Tenhaef wurde der Verein SV Rheinkraft Ginderich ins Leben gerufen. Nach anfänglichen provisorischen Plätzen konnte 1947 der Platz „an der Heidekuhle“ errichtet werden. 1955 folgte schließlich die Platzanlage „Am Honigacker“. Mit der Begeisterung kamen auch die ersten Erfolge. Es gelang, die Jugend immer enger an den Sport zu binden; hierbei sind insbesondere die Obmänner der Jugend hervorzuheben.

Im Jahre 1964 wurde neben der Schule eine kleine Turnhalle mit Gruppenräumen und Umkleidekabinen gebaut. Im Jahre 1978 wurde unter großer Anteilnahme der Gindericher Bevölkerung der Aschesportplatz eingeweiht. Der ganze Ort war an diesem Tag vertreten und bildete eine imposante Zuschauerkulisse. Die Rasenfläche in den 80er Jahren entwickelte sich zu einem Problem. Anfang der 90er Jahre wurde die Sportanlage in Eigenleistung wieder hergerichtet. Am 25. August 1996 wurde die Anlage nach dreijähriger Renovierung wieder in Betrieb genommen. Ein großer Dank gilt der „Katholischen Landjugend“ die es schafften in einer 72 Std. Aktion die WC-Anlagen, den Pavillon und die Be- und Entwässerungs-anlage zu errichten.

Anlässlich des 55-jährigen Bestehens wurden im Juli 1981 erstmals in Ginderich die Weseler Stadtmeisterschaften im Feld ausgetragen. Rund 1000 Zuschauer verfolgten an den beiden Wettkampftagen spannende Spiele.

Der Mitgliederbestand stieg in den 70er und 80 er Jahren auf über 600. Schon bald stellte sich heraus, dass durch die Beliebtheit des Breitensports, die Turnhalle viel zu klein war. Bis zum Jahr 2001 hatte man gehofft eine größere Halle in Betrieb nehmen zu können. Leider wurde diesen Anträgen aufgrund von fehlenden Finanzmitteln nicht Folge geleistet.

Im Jubiläums Jahr 2001 zum 75-jährigen Bestehen führte der SVG 721 Mitglieder. Die erste Fußball- Seniorenmannschaft spielte in den Jahren 1970 bis zum Jahre 2016 entweder in der Kreisliga A, B oder C. Im Jahr 2002 wurde eine Volleyballgruppe gegründet. In den Jahren 2003/2004 kam es zu Gesprächen mit dem SV Büderich. Bereits damals wurde über eine Kooperation im Jugendfußball und Seniorenfußball nachgedacht. Zur der Zeit besuchten sich die Vorstände zur Jahreshauptversammlung gegenseitig.  Beide Vorstände nahmen an einen Seminar teil, um die Möglichkeit einer Zusammenarbeit auszuloten. Von einer Fusion war niemals die Rede, man dachte nur über den Fußballbereich nach.

Zum 80 jährigen Bestehen fand im Juli 2006 ein Familiensportfest statt. Zuvor wurde für die Jugend ein Fußball-Camp von Ingo Anderbrügge ausgerichtet. Die erste Fußballmannschaft stieg in die Kreisliga B auf. Bei den Heimspielen konnte man ca. 100 Zuschauer begrüßen. Die Breitensportgruppen waren in diesen Jahren unter der Leitung von Karl-Heinz Klaassen sehr gut aufgestellt. 15 Breitensport-gruppen ua. Turngruppen Kinder u. Erwachsene, Baskeball, Tang So Doo, Volleyball sowie Fußballtennis.

Im Jahre 2010 wurde unter der Leitung von Hermann Driesen und Leni Mitterlehner erstmals über eine REHA-Gruppe nachgedacht. Mittlerweile existieren am Donnerstag 2 Gruppen die regelmäßig den Sport unter fachmännischer Anleitung betreiben.

Ab 2011 wurde uns von der Stadt Wesel ein Nutzungsentgelt in Rechnung gestellt. Der SVG wählte die Variante mit 2,50 Euro Gebühr pro Stunde. Diese Gebühr gilt nur für die Turnhallenbenutzung von Erwachsenen. Für den SVG macht das ca. 1100,00 Euro aus.

Im Juli 2011 konnte die erste Boulebahn eingeweiht werden. Die Kosten hierfür wurden teilweise von der Firma Hülskens gesponsert.

Im Dezember 2012 hat der Vorstand eine neue Beitragsordnung beschlossen. Der Beitrag sollte jährlich um 2 % (Inflationszuschlag) erhöht werden. Die dafür notwendigen Satzungsänderungen wurden auf der JHV am 8. März 2013 einstimmig  beschlossen.

Da sich das Boulespiel bei den Sportler immer größerer Beliebtheit erfreut, wurde im Jahre 2015 eine zweite Bahn in Eigenleistung erbaut.

Mittlerweile hat der SVG 15 Breitensportgruppen, 2 Fußballseniorenmannschaften eine AH Spielgemeinschaft mit dem SV Büderich, Tischtennisabteilung mit Senioren und Jugendlichen und 3 Fußballjugend-Mannschaften. Der Mitgliederbestand beträgt zurzeit 635 Mitglieder. Im Jugendbereich finden momentan aktuelle Gespräche über eine Spielgemeinschaft  mit dem SV Büderich statt. Beide Vereine haben die gleichen Probleme. Für die Saison 2016/2017 sollen die Jugendspiele als Jugendspielgemeinschaft Büderich/Ginderich gespielt werden.

90 Jahre „SV Rheinkraft Ginderich“ das ist eine Zeit mit Höhen und Tiefen. Der SVG ist stolz darauf dieses Jubiläum mit seinen Mitgliedern zu feiern. Wir hoffen, dass sich viele Mitglieder des Vereins an der Vorbereitung beteiligen und die Jubiläumswoche in Ginderich zu einer würdigen Veranstaltung wird. Mit der Ausrichtung der Weseler Stadtmeisterschaften geht eine 38 Jährige Geschichte der Stadtmeisterschaften in Ginderich weiter. Die Gindericher Bevölkerung ist herzlich eingeladen an der Jubiläumswoche teilzunehmen.  

Ehrenvorsitzende:   

Peter Janssen

Heinz Eisbrüggen

Ehrenmitglieder:     

Bernhard Große Holtforth

Albert Götzken

Theodor Theußen

Leo Rösen

Aloys Wenten

Ewald Rösen

Hugo Pörtner-Pieper

Hermann Driesen

Vorsitzende seit 1946

1946-1948                 Leo Rösen

1948-1956                 Peter Janssen

1956-1957                 Heinrich Schleß

1958-1971                 Heinz Eisbrüggen

1971-1978                 Hans Bartels

1978-1981                 Wilhelm Open-Rhein

1981-1992                 Robert Lemken

1992-1998                 Jochen Kamp

1998-2009                Heinrich Henrichs

2009-                        Georg Lörcks